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  KBS 370 Hannover-Minden-Bielfeld
 

Die Bahnstrecke Hannover–Minden ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Niedersachsens und Deutschlands. Sie verbindet die niedersächsische Hauptstadt Hannover über Wunstorf, Stadthagen und Bückeburg mit Minden, Osnabrück, Amsterdam und dem Ruhrgebiet. Die Tabelle rechts beschreibt im Abschnitt Hannover–Seelze die Fernverkehrsgleise. Die abschnittsweise parallel verlaufenden S-Bahn- und Gütergleise werden unter S-Bahn Hannover und Güterumgehungsbahn Hannover erläutert.

Geschichte

Die Eröffnung der Strecke erfolgte am 15. Oktober 1847 durch die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen, sie erschloss vor allem das Fürstentum Schaumburg-Lippe samt seiner Residenzstadt Bückeburg und stellte eine durchgehende Verbindung von Hannover ins Rheinland her. Am 12. Dezember 1847 wurde die abzweigende Strecke Wunstorf–Bremen eröffnet. Auch sie bildete seither in ihrer gesamten Geschichte eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Deutschlands, da sie die Verbindung der bremischen Häfen mit Süddeutschland herstellt. Weitere Verbindungs- und Anschlussstrecken sind bzw. waren die Bahnstrecke Stadthagen–Stolzenau, die Weser-Aller-Bahn nach Rotenburg (Wümme), die Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als Fortsetzung der Strecke ins Rheinland, die Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen, die Mindener Kreisbahnen und die Bad Eilsener Kleinbahn von Bückeburg nach Bad Eilsen und kurzzeitig über Meißen nach Minden. Mit der Neuordnung der Verkehre nach der Wiedervereinigung gehört diese Ost-West Eisenbahnstrecke zu einer der am stärksten belasteten Schienenstrecken der Deutschen Bahn (mehr als 100.000 Züge im Jahr 2005)

Ausbau zur Schnellfahrstrecke

Der erste Bundesverkehrswegeplan (1973) führte die Ausbaustrecke Dortmund–Hannover–Braunschweig als eines von acht geplanten Ausbauvorhaben im Bereich der Schienenwege. Auch im Bundesverkehrswegeplan 1980 war das Vorhaben enthalten.

Im Jahr 1984 wurde in einem 23,5 km Abschnitt zwischen Bückeburg und Haste der Betrieb mit fahrplanmäßigen Fahrgeschwindigkeiten von 200 km/h aufgenommen. 1985 folgte ein 13,0 km Abschnitt zwischen Hannover und Wunstorf.

Ausbau des Engpasses Haste - Wunstorf

Der Engpass auf der Strecke von Minden nach Haste – hier ist die Strecke auf der wichtigen Ostweststrecke nicht viergleisig ausgebaut wie im westlichen und östlichen Vorlauf – ist im Bundesverkehrswegeplan 2003 genannt. Im Bundesschienenwegeausbaugesetz vom 15. November 1993 ist die Strecke als neue Maßnahme im vordringlichem Bedarf erwähnt. Im 2007 veröffentlichten Investitionsrahmenplan bis 2010 für die die Verkehrsinfrastruktur des Bundes war Ausbau nicht enthalten. In der im November 2010 veröffentlichten Bedarfsplanüberprüfung wurde der Ausbau aufgrund eines Nutzen-Kosten-Verhältnisses von unter 1 zurückgestellt. Der Verkehr soll sich stattdessen auf den Strecken Löhne–Hildesheim–Braunschweig entwickeln. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Aufnahme der Strecke in den neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 nicht mehr möglich. Gegen diese Entscheidung gibt es eine Resolution des Regionalrates des Bezirksregierung Detmold, die eine Berücksichtigung des Ausbaus der Strecke in den Vorbereitungen für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans 2015 erwartet.

Verkehrsangebot

Auf der gesamten durchgehend elektrifizierten Strecke verkehren ICE-, IC-, RE-Züge und S-Bahnen. Daneben besteht ein dichter Güterverkehr. Zwischen Minden und Hannover fahren jeweils stündlich RE-Züge (Braunschweig–Bielefeld bzw. Rheine) als Doppelstockgarnituren und S-Bahnen der Linie S1 (Haste–Hannover–Minden). Im Abschnitt Wunstorf–Hannover wird der S-Bahnverkehr durch die Linie S2 Haste–Hannover–Nienburg verdichtet. Diese Strecke wird außerdem von RE-Zügen der Linie Hannover–Bremen–Norddeich befahren.

Zwischen Haste und Hannover gilt der Tarif des GVH, der Landkreis Schaumburg ist über einen speziellen Zeitkartentarif mit dem GVH verbunden.

Die Strecke ist im Bereich Hannover-Nordstadt–Seelze sechsgleisig, zwischen Hannover Hbf und Hannover-Nordstadt durch getrennte S-Bahn-Gleise viergleisig, zwischen Seelze und Wunstorf durch Mitnutzung der Güterumgehungsbahn viergleisig ausgebaut, im Bereich Wunstorf–Minden zweigleisig. Der Güterverkehr muss deshalb in diesem Bereich immer wieder in die Ausweichstellen fahren, um schnellere Reisezüge passieren zu lassen.

Ein viergleisiger Ausbau der Strecke wie auf der westlich anschließenden Bahnstrecke Hamm–Minden ist geplant. Jedoch ist noch umstritten, ob die bestehende Trasse durchgehend ausgebaut werden soll oder ob Wunstorf mit einer Neubaustrecke von Haste bis Seelze umfahren werden soll; westlich von Haste soll die bestehende Strecke ausgebaut werden.

Der Bau eines oder zweier S-Bahn Gleise zwischen Seelze und Wunstorf wird von Seiten der Region Hannover diskutiert.

 
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